Natur im Kurpark

Bad Berneck und sein Mikro-Klima bietet eine einzigartige Natur mit einer Artenvielfalt, die sich sehen lassen kann. Die Botanik ist das ganze Jahr über sehenswert.
Die QR-Tour bietet Ihnen hier eine Auswahl von Pflanzenerlebnissen zu verschiedenen Jahreszeiten – ausgefallenes und einfach wunderschönes.
Die Perlen im vormals sogenannten ‘Perlenbach’ sind der QR-Tour gleich zwei Filme wert: Einmal die Sage, wie die Perlen in den Fluss gekommen sind, und ein Dokumentarfilm mit der Biologin Gabi Wenz über Geschichte und Gegenwart der Perlen.

Wer viel Geduld mitbringt, kann hier auch kleinstes Getier beobachten. Für die weniger Geduldigen hat der Botaniker und Fotograf Florian Fraaß eine Auswahl an heimischen Tierchen wie Schmetterlinge, Käfer, Würmer und Spinnen fotografiert und beschrieben.

Künstlerische Natur
Fotografien von Florian Fraaß

Die Waldfee

Ein Kurzfilm erzählt die Sage aus der Region, wie die Ölschnitz zu seinen Perlmuscheln kam.
Film von Dominic Day, Stimme von Sabine Gollner.

Perlen im Fluss

Diplom-Biologin Gabi Wenz gibt Einblicke über die Perlen des Ölschnitz.

Waldschmetterlinge im Ölschnitztal
Das Ölschnitztal bietet zahlreichen Schmetterlingsarten durch die feuchte Tallage ideale Lebensbedingungen.
Seltene Waldschmetterlinge wie der Große Schillerfalter, der Kleine Schillerfalter, der Große Fuchs oder der Kleine Eisvogel leben zumeist in den Baumkronen. Einer der Gründe, warum man diese Falter auch nur selten zu Gesicht bekommt.
Sie landen nur dann auf dem Boden, wenn sie – meist zur Mittagszeit – an feuchten Stellen Nährstoffe und Mineralien aufnehmen.
Hierfür werden z.B. kleine Quellaustritte oder Pfützen gerne genutzt.
Mit etwas Glück kann man im Sommer im Ölschnitztal noch zahlreiche Waldschmetterlingsarten entdecken.
von Florian Fraaß

Pestwurz und Silberblatt – Zwei besondere Pflanzen im Ölschnitztal
Wer kennt sie nicht, die silbrig glänzenden Schoten des ausdauernden Silberblatts, die sich in vielen Trockenblumensträußen finden.
Diese eigentlich seltene Pflanze hat sich im Ölschnitztal in großen Beständen angesiedelt.
Während der Blütezeit im Mai liegt ein dezenter Fliederduft über dem Ölschnitztal, mit dem die Pflanze vor allem Nachtfalter zur Bestäubung anlockt.
Nach der Blüte bilden sich dann die silbernen Samenschoten, die bis in den Winter silber leuchten.
Neben dem Silberblatt fallen an den Uferbereichen der Ölschnitz immer wieder riesige, rhabarberähnliche Blätter auf. Sie gehören zur Roten und Weißen Pestwurz, die bereits im März blühen. Erst nach der Blüte treibt die Pflanze ihre riesigen Blätter aus. Die vom Menschen in der Bronzezeit als Toilettenpapier genutzt wurden.
von Florian Fraaß

Frühjahrsblüher im Ölschnitztal
Die schattige Lage des Ölschnitztals lässt den Frühling häufig etwas später eintreffen. Dann aber zeigt er sich rund um den malerischen Flusslauf in seiner ganzen Pracht.
Trotzdem haben einige Frühblüher in ihren Wurzeln so viele Nährstoffreserven gesammelt, dass sie zeitig austreiben können. Sie nutzen die Zeit, in der die Bäume noch kein Blätterdach tragen und somit genug Licht auf den Boden fällt.
Sobald sich dann das Blätterdach schließt, wird es dunkel in den Laubschichten und die Frühblüher verschwinden fast unbemerkt, um wieder Kraft für das nächste Frühjahr zu sammeln.
Bemerkenswert im Ölschnitztal ist die recht seltene Schuppenwurz, die im zeitigen Frühjahr Baumwurzeln „anzapft“, um auf diese Weise an Nährstoffe zu gelangen.
Deshalb benötigt die Pflanze auch kein Blattgrün zur Nährstoffgewinnung. Mit etwas Phantasie erinnert ihr Aussehen an eine aus dem Boden wachsende Zahnbürste.
von Florian Fraaß

Das Ölschnitztal im Wechsel der Jahreszeiten
Das Ölschnitztal zeigt alljährlich, dass jede Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz hat.
Romantisch wirkt es im Frühjahr, wenn die Bäume ihr frisches Grün zeigen, die Frühjahrsblüher bunte Farbtupfer setzen und das Plätschern der Ölschnitz und ihrer Nebenflüsschen die Seele des Wandernden streicheln.
Der Sommer lässt farbenfrohe Schmetterlinge in der Luft tanzen, die Ölschnitz sorgt für ein angenehmes, sanft kühles Bachklima und lockt die Salamander aus ihren Verstecken.
Der Herbst verzaubert das Ölschnitztal mit 1.000 Farben, lässt Pilze sprießen und wilde Beeren reifen.
Der Winter deckt alles sanft zu mit einer weißen Schneedecke. Aus dem Wasser werden Eiszapfen und Eisgebilde in kunstvollen Formen. Obwohl die Natur wirkt als ob sie schläft, sammelt sie jetzt Kräfte für das nächste Frühjahr.
von Florian Fraaß

Tagebuch 2014

Ich heiße Florian Fraaß und wohne seit meiner Geburt in Bad Berneck. Schon als Kind konnte ich mich für die Natur vor unserer Haustüre begeistern.

Ganz besonders angetan hat es mir das Ölschnitztal. Mit dem romantischen Plätschern des Baches sorgt es das ganze Jahr über für ein Gefühl der Entspannung. Besonders lieblich wirkt es im Frühjahr, wenn sich das zarte Grün wie ein sanfter Schleier über die Bäume zieht. Die Luft wird wärmer und die gut strukturierten Wanderwege laden regelrecht zum Naturgenuss ein. Um diese schönen Momente festzuhalten und auch anderen zugänglich zu machen, begeistert mich das Hobby der Naturfotografie. Die Kamera ist mein ständiger Begleiter. Ganz besonders haben es mir die Schmetterlinge angetan. Das Ölschnitztal beherbergt bis heute noch zahlreiche Arten. Vor allem die Waldschmetterlinge fühlen sich hier wohl. Allerdings sind sie auch ein echter Prüfstein für die eigene Geduld.

Einen Falter zu sehen und ihn brauchbar zu fotografieren ist ein riesiger Unterschied. Hierfür benötigt man oft auch das Quäntchen Glück und einfach den richtigen Moment am richtigen Ort.

Oft wandere ich Stunden und Tage, um diesen einen richtigen Moment zu finden.

Dabei erlebe ich die kuriosesten Sachen.

Tagelang sehe ich einen Falter umherfliegen, aber dieser macht keine Anstalten, sich in Reichweite von mir, dem Fotografen niederzulassen.

Bis er eines Tages seine Meinung ändert, und sich einen Landeplatz aussucht. Aber wo? Auf dem Nummernschild meines geparkten Autos! Das Foto ist nicht manipuliert!

Und einmal passierte es mir, dass eine Spaziergängerin die Befürchtung hatte, ich sei gestürzt oder hätte einen Schwächeanfall erlitten und rief einen Rettungswagen. Dieser fand dann statt eines Patienten einen Fotografen, der im Dreck lag und Blümchen fotografierte…

Aber natürlich ist nicht nur das Fotoergebnis entscheidend, noch wichtiger ist für mich das Fotoerlebnis – oder anders formuliert: das Naturerlebnis. Und für solch schöne Naturerlebnisse ist das Fichtelgebirge ein wunderbarer Ort.

Um faszinierende Naturerlebnisse zu haben, bedarf es eben nicht immer weiter Reisen.

15. Jean Paul Weg
17. Der grüne Pavillion